Über 40 Studierende und Young Professionals sowie 16 Vertreter:innen aus der Industrie haben den teilweise weiten Weg zum JuWiChem Day nach Kiel auf sich genommen. Bei der fünften Auflage der Jahrestagung der Jungen WirtschaftschemikerInnen am 03. September ging es um die Anwendung der „Chemie in den Life Sciences“.

Der JuWiChem Day startete mit vier Vorträgen, die den Teilnehmenden Einblick in verschiedene Aspekte der Unternehmenspraxis gewährten. Am Nachmittag konnten sie im direkten Gespräch die Unternehmen kennenlernen, insbesondere die Möglichkeiten, die sich ihnen als (Wirtschafts-)Chemiker:innen dort bieten. Dabei nutzen alle die Zeit während der Pausen, um bestehende Kontakte im JuWiChem-Netzwerk zu pflegen und neue zu knüpfen, wie es in den letzten eineinhalb Jahren nur schwer möglich war.

Nach der Begrüßung und einer thematischen Einführung durch den Bundesvorstand sprach Dr. Wiebke Müller-Lupp, die wissenschaftliche Geschäftsführerin des Wissenschaftszentrum, in dem der JuWiChem Day zu Gast war, ein Grußwort. Darin betonte sie, wie wichtig die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft ist, und ermutigte die Studierenden, die Gelegeneheit zur Vernetzung mit der Industrie zu nutzen. Im nachfolgenden Vortrag gab Dr. Christian Flügge einen sehr offenen Einblick in die „Life Science außerhalb der Biotechnologie“. Dabei erörterte er, welche wirtschaftlichen und chemischen Anforderungen an die Arbeit in einem analytischen Labor, wie das, das er bei AGROLAB führt, gestellt werden. 

Nach einer erfrischenden Kaffeepause präsentierte Dr. Dirk Finsinger „Health Care – A Medicinal Chemist’s Perspective“. Nach seiner Vorstellung und der von Merck erläuterte er der Forschungsprozess an einem neuen Wirkstoff und verdeutlichte diesen an einem konkreten Fallbeispiel. Direkt anschließend stellten Dr. Stephanie Kanzow und Mareike Peters die aktuellen der Herausforderungen der „Arzneibuchanalytik in der Pharmaindustrie“ vor. Sie vertraten das Kieler Unternehmen KVP Pharma + Veterinär Produkte, wo die Analytik von Chemikalien eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Produktion spielt.

Nach einer Mittagspause, die nicht nur der Stärkung in der Mensa der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, sondern auch dem ausgiebigen Netzwerken diente, stellte Dr. Stefan Permien sein Unternehmen “UniverCell – Ein Start-Up vom Kinderzimmer zur Gigafactory“ vor. Er berichtete von den Herausforderungen und Meilensteinen bei der Entwicklung von effizienten, nachhaltigen Energiespeichersystemen von der Idee, über die Gewinnung von Investoren, der Suche eines geeigneten Standortes bis zum Upscaling der Produktion.

Im Anschluss präsentierten Vertreter:innen aus der chemischen Industrie und Unternehmensberatung ihr Unternehmen den Teilnehmenden, die sich in kleinen Gruppen zusammengefunden hatten. Dabei lag der Fokus besonders auf den Möglichkeiten, die sich (Wirtschafts-)Chemiker:innen in unterschiedlichen Stufen ihrer Ausbildung und Karriere bieten. Im engen Austausch und entspannter Atmosphäre nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, die Fragen zu stellen, die ihnen auf der Seele brannten. 

Bereits am Vortag lernten einige JuWiChem-Mitglieder im Workshop von Dr. Thomas Kostka, wie „Corporate Venturing @ Altana” umgesetzt wird. Nach einer thematischen Einführung durften sie sich in Gruppen mit Start-ups auseinandersetzen, um Thomas schließlich im Elevator Pitch zu überzeugen, in „ihr“ Unternehmen zu investieren. Hierbei stellte sich heraus, dass sowohl die anschauliche Darstellung der Technologie als auch die Übersicht des Marktes und seiner potentiellen Entwicklung von Bedeutung ist.

Im Namen des Bundesvorstands bedanken wir uns herzlich bei allen Teilnehmenden, Unternehmensvertreter:innen und vor allem Vortragenden für ihre Beiträge, unseren Sponsoren AGROLAB GmbH, BCNP Consultants GmbH, Elkem ASA, Merck KGaA, ALTANA AG und McKinsey & Company  sowie dem großartigen Organisationsteam für die Unterstützung und schließlich dem Wissenschaftszentrum Kiel für die Gastfreundschaft!