JuWiChem (Junge WirtschaftschemikerInnen) und JCF-Berlin richteten am 13.04.2016 in Berlin die 1. ChiP – Chemie in Praxis – für junge ChemikerInnen aus. Auch der letzte der 150 Sitzplätze des Hörsaals der Humboldt-Universität war besetzt, als Vortragende aus Wirtschaft und Wissenschaft über die vielseitigen Wege in die chemische Industrie sprachen – mit wertvollen Einblicken in Chemiekonzern und Startup. Durch das abwechslungsreiche Programm der ChiP führten Johannes Wunderlich und Elisabeth Moshake vom JuWiChem Bundesvorstand sowie Sebastian Sobottka vom JCF Bundesvorstand. gruppenbild-chip-1-0 „Gründen in der Chemie?“ Klares Highlight der Veranstaltung war die interaktive Podiumsdiskussion rund um das Thema „Entrepreneurship in der Chemie“. Dazu kamen die Vertreter aus Hochschule, Startup, Gründungszentrum und Chemiekonzern zusammen, die jeweils zuvor auch Input-Vorträge hielten. Auf dem Podium stellten sie sich den Fragen des Publikums und des Moderators Mirco Dragowski vom Bundesverband Deutscher Startups. Motivierendes Fazit: Ein überraschend großes Interesse der jungen ChemikerInnen an Entrepreneurship trifft auf eine immer stärker werdende Startup-Szene in der Chemie, welche heute auf zunehmende Unterstützung durch die großen Konzerne zählen darf. Über die vielseitigen Facetten von Entrepreneurship: Dr. Dominic Franck, Gründer des Startups Fairwindel, beschrieb seinen Weg vom leitenden Angestellten in der chemischen Industrie zum eigenen Unternehmen und was es bedeutet, Entrepreneur zu sein. Ralph Langanke vom Inkulab stellte das Gründungszentrum für Chemiker in Berlin vor und erklärte die einzelnen Stationen hin zum Startup sowie die verschiedenen Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung. Einen ganz besonderen Einblick gab Dr. Thomas Weber von der BASF, der seinen Vortrag kurzerhand umstellte und ganz offen auf seinen persönlichen Weg als Unternehmer innerhalb eines Großkonzerns einging – mit allen Chancen und Fallstricken und der Botschaft, dass die gewisse Denkweise als Entrepreneur auch im Konzern wertvoll ist. Chemie neu erfinden? Ganz im Sinne des kürzlich in der Angewandten Chemie erschienenen Artikels von George M. Whitesides widmete sich Prof. Dr. Thorsten Daubenfeld (Hochschule Fresenius) in seinem Plenarvortrag den Fragen, ob wir die Chemie bereits neu erfinden, was heute die Forschung antreibt und was den Chemiker der Zukunft ausmachen wird. Er schloss mit dem klaren Appell an junge Chemiker, sich in der Gesellschaft für Chemie starkzumachen! Was hält die chemische Industrie bereit? Mit großem Interesse folgte das Publikum (zum großen Teil Promovierende der Chemie) auch dem Vortrag von Matthias Kleff, Evonik. Dieser gab Einblick in die Breite der Einstiegsmöglichkeiten in einem Chemiekonzern und erklärte, was AbsolventInnen mitbringen sollten. Worauf BerufseinsteigerInnen dabei hingegen achten sollten und wie sie sich optimal für die Entgeltverhandlung rüsten, erklärte Marion Hackenthal von der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) – die Fragerunde mit dem Publikum reichte daraufhin bis weit in die Mittagspause. Ein starkes Netzwerk als Sprungbrett: Redner, Professoren und JuWiChem bekräftigten einstimmig, wie wichtig ein starkes Netzwerk für die eigene Karriere ist. Dieser Spirit wurde von allen aufgenommen und Teilnehmende, Redner und weitere VertreterInnen Berliner Chemie-Startups (DexLeChem GmbH) tauschten sich in regen Gesprächen aus. Parallel wurde auch das Angebot des Hochschulteams der Agentur für Arbeit, ein ausführlicher Bewerbungsmappen-Check mit individueller und kompetenter Beratung, von den Teilnehmenden bestens angenommen. Für einige Teilnehmende ging es zum Abschluss noch einmal in die Zukunft ins Jahr 2030, mit dem Workshop von Evonik zum Thema Foresight Management. Es war ein starker Tag für Chemie in Praxis und ein gelungenes, erstes Event für die Jungen WirtschaftschemikerInnen (JuWiChem). Johannes Wunderlich JuWiChem Bundesvorstand, Berlin gruppenbild-vorstand-chip-1-0 Das Organisationsteam: JCF Berlin & JuWiChem Bundesvorstand gruppenbild-veranstalter-chip-1-0